Neues aus Baawa: Schule, Krankenstation, Musterfelder, Maismühle

Kürzlich mit unserem Mitglied Hans Rudolf, Chirurg, aus Baawa zurück gekehrt, möchte ich Ihnen und gerne über Fortschritte der SamburuHilfe berichten. Hans Rudolf engagiert sich besonders für ein neues Hospital.

Schule:Im ersten Halbjahr 2012 wurde ein sechster
Klassenraum gebaut und Bodenplatten für zwei weitere Klassenräume gefertigt. Mittels des Country Council hat der kenianische Staat einen
siebten Klassenraum gebaut. So hat die Schule nun mit einem provisorischen Raum, in dem auch geistig/körperlich behinderte Kinder integriert sind, acht Klassenräume. Die gesamte Schule wurde für die insgesamt nun 520 Schüler renoviert und vier neue Toiletten mit großer gemauerter Grube erstellt.
Schulgarten/Mustergarten Hospital, Bepflanzung: Beide Gärten sind – im Gegensatz zu unserem Besuch im Januar – vollständig bepflanzt mit Kartoffeln, Tomaten, Mais, Bohnen und verschiedenen Gemüsen. John, der Wächter bei Alfred Knau war, hat mustergültig 150 unterschiedliche Bäume gepflanzt und gegen Ziegenfraß geschützt. Er wird weiter aufforsten. Da es ungemein geregnet hat und alle Tanks voll sind, gedeiht alles prächtig.
Mais-Mühle: Mit einem großen Fest mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Ziegen- und Hühnerfleisch, Bohnen und Reis wurden das Haus und die im Januar gekaufte Mais-Mühle eingeweiht. Nach Aussage unserer Freunde wurde ein vergleichbares Fest zuletzt vor rund 20 Jahren gefeiert. Als Besonderheit gilt auch die Teilnahme von über 20 Ältesten (Männern). Dank Hans Rudolf wurde auch der Motor richtig eingestellt – der hätte ansonsten wegen Übertourung bald den Geist aufgegeben.
Krankenstation: Die kürzlich renovierte Krankenstation war voller Patienten und die Ärzte Hans Rudolf und Gangolf Seitz (www.terratech-ngo.de/) waren ungemein beeindruckt von der fachlichen Kompetenz, peniblen Buchführung etc. unserer Krankenschwester und Leiterin Doris. Auch die teilweise beschädigten Tanks sind ordentlich repariert und voll funktionsfähig. Zwei neue Toiletten mit großer gemauerter Grube wurden gebaut. Leider ist die Krankenstation mit Termiten befallen. Der Vorstand möchte als nächstes Projekt das vom kenianischen Staat geforderte, standardisierte Hospital in Angriff nehmen und bittet um Spenden. Als wesentliche Neuerung möchte ich erwähnen, dass die Stromleitungen bis zur Schule und der Krankenstation stehen, aber zur Zeit unseres Besuches noch nicht geschaltet waren.
Kommunikation: Mittlerweile sind drei Mitglieder unseres vierköpfigen Komitees aus Baawa mit gebrauchten Laptops ausgestattet. Die Kommunikation klappt reibungslos und schnell. Die Einweisung erfolgte über katholische Hilfskräfte in Maralal.
Anlage zur Wasseraufbereitung: Zweieinhalb Tage lang waren drei Mitarbeiter der Organisation Terra Tech, die eigentlich diese Anlage mit und für uns bauen wollten, zur Recherche mit uns in Baawa/Maralal. Sie haben sich gegen den Bau einer solchen Anlage entschieden, da keine der staatlichen Stellen eine Idee oder einen Plan zur Versorgung der Bewohner von Baawa hat. Das wäre die Voraussetzung für den Fluss deutscher Gelder zur Entwicklungshilfe. Zudem sehen die Vertreter von Terra Tech keine Kompetenz in Baawa zur Wartung einer Anlage (dem stimmen wir zu). Eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Wasser sehen sie in der Neuorganisation vorhandener Ressourcen, Nutzung eines ca. drei Kilometer entfernten großen Stausees (der nie austrocknet) sowie Instandsetzung einer riesigen, am Hang gelegenen Zisterne, die durch einen im Tal gelegen Brunnen mittels Steigleitung versorgt werden könnte. Wir werden mit den Mitarbeitern von Terra Tech weiter beraten, wie die Wasserversorgung verbessert werden kann.
August 2012 (dsz)